Wallfahrtskirche Sammarei

Wallfahrtskirche Sammarei

römisch-katholisch

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Wallfahrtskirche Sammarei, Lkr. Passau

Die Altarschauwand wurde 1645 mit hoher Wahrscheinlichkeit von Jakob Bendl geschaffen. Drei der fünf Achsen bilden den Hochaltar und die Seitenaltäre, die beiden übrigen bilden die Durchgänge zur erhaltenen Gnadenkapelle. Über den Durchgängen sind Figurengruppen mit dem Drachenkampf des heiligen Georg und der Mantelspende des heiligen Martin angeordnet. Die Altarblätter stammen nach Ausweis des Stils von Matthäus Lettenpichler aus Passau. Das Gemälde der tonnengewölbten Mittelachse stellt die Aufnahme Mariens in den Himmel dar, die Seitenaltarblätter zeigen das Martyrium der heiligen Corona und den heiligen Hieronymus in der Einsamkeit. An den Seitenwänden der Nische in der Mitte sind die Kirchenväter dargestellt, deren Wölbung ist als Himmel mit Putten und dem Auge Gottes gestaltet. Der architektonische Aufbau zeigt gedrehte Säulen sowie bizarr geschweifte, verdrehte Giebelstücke und Stützvoluten mit Knorpelwerkornamentik.

Die pompöse Anlage wird als einzigartig in der sakralen Ausstattungskunst in Süddeutschland bewertet. Es wird vermutet, dass Jakob Bendl durch Ikonostasen der Ostkirche beeinflusst wurde, die er auf seiner Reise nach Prag gesehen haben könnte. Einen anderen Anhaltspunkt liefern die im 17. Jahrhundert beliebten Ehrenpforten und Schaugerüste.

Die Gnadenkapelle ist ein dreiseitig geschlossener Blockbau, der mit einem Schindeldach mit Belichtungsluken gedeckt ist. Die Wände der Kapelle sind außen und innen mit zahlreichen Votivbildern geschmückt. Die Westwand ist im unteren Teil geöffnet; das Innere der Kapelle kann durch ein schmiedeeisernes Gitter vom Langhaus her eingesehen werden. Der an der Bekrönung 1772 datierte Gnadenaltar entstammt möglicherweise der Werkstatt von Joseph Deutschmann aus Passau. Der Baldachinaufbau des späten Rokoko ist der Neigung des Kapellendachs angepasst und hell marmoriert, vergoldet und in den Pfeilern mit eingelegten Spiegeln versehen. Das Gnadenbild ist eine Kopie des Hans Holbein zugeschriebenen Marienbildes der Schusterkapelle in St. Jakob in Straubing.

Die Kanzel wurde 1647 von Jakob Bendl geschaffen und ist in Fassung und Ornamentik der Altarwand angeglichen. Die Statuetten stellen Johannes den Täufer, Christus, Petrus und Paulus dar. Auf dem Schalldeckel ist die Muttergottes dargestellt. Die Emporenbrüstung ebenfalls von 1647 zeigt einen Gemäldezyklus mit Szenen aus dem Marienleben.

Die Orgel ist ein Werk eines unbekannten Orgelbauers in einem prächtigen Gehäuse vermutlich von Jakob Bendl aus dem Jahr 1653 mit zehn Registern auf einem Manual und Pedal. Die Gemälde der Flügeltüren stellen König David und die heilige Cäcilie dar.

Quelle: Wikipidea

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