Schachbrettsteine an sakralen Bauwerken, sind ein Phänomen, für das es noch keine endgültige Klärung der Bedeutung gibt. Nach meinen bisherigen Erkenntnissen, kamen die Schachbrettsteine im 13. Jahrhundert mit den Askaniern auf. Das Wappen Askanier enthält ebenfalls ein Schachbrettmuster. Alledings ist immer noch unklar, ob da ein Zusammenhang besteht. In Deutschland sind diese in Stein gehauenen Spielfelder ähnlichen Strukturen lediglich im Osten, entlang der Oder bis zur Ostseeküste bekannt. Ihr Ursprung mag von den Dänen kommen, da die Schachbrettsteine entlang der dänischen Küste und Jüterbog noch häufiger zu finden sind.
Wer heutzutage einen Schachbrettstein an einem Bauwerk findet, kann sich nicht sicher sein, dass dieses auch der ursprüngliche Ort ist, an dem er damals verbaut wurde. Um dahingehend etwas Licht ins dunkle zu bringen, muss man sich mit der Baugeschichte der Kirche oder des Klosters, wo auch immer so ein Stein zu finden ist, auseinandersetzen. Erst damit kann man in etwa sagen, ob dieser Schachbrettstein dort schon immer verbaut war, oder etwa garnicht zu diesem Bauwerk gehört.
Nehmen wir als Beispiel das Kloster Chorin. Dort ist an der Westseite eine Feldsteinmauer, als wenn sie schon immer dort steht. In dieser Mauer ist ein Schachbrettstein verbaut. Diese Mauer wurde aber erst im 20. Jahrhundert dort errichtet, um das Areal des Klosters zu schließen. Die verwendeten Feldsteine stammen ebensowenig wie der Schachbrettstein vom Kloster Chorin, bei dem bis auf die Gründung mit Backsteinen gearbeitet wurde.