Pfarrkirche St. Nikolaus Haar bei München

Pfarrkirche St. Nikolaus Haar bei München

Katholische Pfarrkirche

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Beschreibung

Baustil und Grundriß der Kirche entsprechen einer schlichten romanischen Landkirche mit einschiffigem, rechteckigem Langhaus und eingezogener Halbkreisapsis. In der Zeit der Gotik und des Barocks wurde die Kirche mehrmals verändert. Aus der romanischen Zeit stammen noch die südlichen Blendarkaden an der Außenseite und das Rundbogenfenster in der Apsis. Die östlichen und nördlichen Blendarkaden der Apsis wurden im gotischen Stil erneuert. Zur Stützung des romanischen Chorbogens wurde ein gotischer eingemauert. Weiter stammen aus der Gotik die Mensa des Hauptaltares, die Mensasockel der Seitenaltäre, die auf dem alten Ziegelboden errichtet wurden, und das Kirchenportal. Der Hochaltar ist eine Komposition verschiedener Stilelemente. In einem barocken Schreinerwerk befinden sich das Bild des hl. Benedikts (ca. 1720), vier Renaissance-Engel (spätes 16. Jahrhundert) und eine Holzrelief-Figur des hl. Nikolaus (um 1520). Die beiden Assistenzfiguren sind Johannes der Täufer, um 1720 in der bewegten Form des Barock geschnitzt und Johannes der Evangelist, eine gotische Figur, die in späterer Zeit etwas verändert wurde. Nikolaus, der Mittelpunkt des Hauptaltars, ist sitzend im bischöflichen Ornat, die Mitra auf dem Kopf, dargestellt. In der rechten Hand hält er den Stab, in der linken ein Buch mit drei goldenen Kugeln. Die Holzfigur stammt sichtlich aus dem Schrein eines anderen Altars und wurde im Zuge der Umgestaltung im 18. Jahrhundert der Kirche von den Rotter Mönchen überlassen. Unser Nikolaus entstand um das Jahr 1520 und könnte dem Umkreis des Meisters von Rabenden zugeschrieben werden. Die beiden Seitenaltäre haben gute Ölgemälde aus dem 18. Jahrhundert. Im linken Seitenaltar befindet sich eine schöne Darstellung des hl. Sebastian. Einflüsse der Renaissance kommen hier zur Geltung; die muskulöse Malweise deutet daraufhin. Sebastian, der als Palastsoldat Kaiser Diocletians Christ wurde, starb wahrscheinlich unter den Pfeilen der Bogenschützen der Garnison, die vom Kaiser zur Vollstreckung des Urteils abkommandiert worden war. Im rechten Seitenaltar befindet sich Johannes Nepomuk. Der unbekannte Künstler malte ihn so, wie dieser Heilige üblicherweise dargestellt wird: in seiner Priesterkleidung, ein Kreuz in der Hand. Weil er das Beichtgeheimnis nicht preisgeben wollte, wurde er unter König Wenzel IV. aus Böhmen gefoltert und in der Moldau ertränkt. Als “Brückenheiliger” begegnet er uns auf zahlreichen Brücken weit über die Grenzen Böhmens hinaus. Die Kanzel ist eine einfache Arbeit aus der Barockzeit. Vier kleine Holztafelbilder (St. Helena, St. Josef, St. Maria und Christus als Salvator Mundi) umgeben sie in schlichter bäuerlicher Malerei. 1272 bat der Abt des Klosters Rott in einem Bettelbrief die Errichtung einer Kirche in Haar zu unterstützen. Quelle: Erzbistum München

Zusatzinformationen

teilweise Barrierefrei
offene Kirche