Pfarrkirche St. Nikola Landshut

Pfarrkirche St. Nikola Landshut

römisch-katholisch

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Beschreibung

Die Ansiedlung im heutigen Stadtteil Nikola scheint bereits wesentlich älter zu sein als die Stadt Landshut selbst, da St. Nikola 1157 (und damit 47 Jahre vor der Stadtgründung) Filialkirche von Ergolding wurde. Eine Kirche könnte aber schon wesentlich früher existiert haben, da sich in der Nähe seit spätrömischer Zeit eine wichtige Handelsroute mit Isarübergang befand und der Heilige Nikolaus als Schutzpatron der Reisenden verehrt wird. Nach der Gründung Landshuts wurde St. Nikola bald Teil der Stadt und 1232 von der durch Ludmilla, der Witwe Ludwigs des Kelheimers, gegründeten Zisterzienserinnenabtei Seligenthal inkorporiert. 1252 wird erstmals das St.-Barthlmä-Leprosenhaus bei St. Nikola mit zugehöriger St.-Bartholomäus-Kirche erwähnt; beides existiert seit etwa 1800 nicht mehr. Das älteste erhaltene Matrikelbuch datiert aus dem Jahr 1616, 1666 wird die Pfarrei St. Nikola von der Pfarrei Ergolding abgespalten. Anstelle eines romanischen Vorgängerbaus, von dem Mauerreste in den heutigen Chor integriert sind, wurde im 14. Jahrhundert eine gotische Kirche errichtet, von dem heute noch die Grundmauern des Chores und Chorflankenturm erhalten sind. Diese wurden mittels eines dendrochronologischen Verfahrens auf 1389/90 datiert. Nach 1475 erhielt das Gotteshaus durch eine Erhöhung des Chores und einen Neubau des Langhauses des seine heutige Gestalt. Ausführender Baumeister war vermutlich Stefan Purghauser, Sohn des Hans von Burghausen und am Bau der Stiftsbasilika St. Martin beteiligt. 1481 wurde laut Inschrift der Dachstuhl durch den Landshuter Stadtzimmermeister Conrad Günzkofer aufgesetzt. Damit dürfte die Kirchenbau fertiggestellt worden sein. Alt-St. Nikola ist eine dreischiffige, gewölbte Hallenkirche mit einem einschiffigen Chor, welcher über die gleiche Höhe wie das Langhaus verfügt. Das Netzgewölbe und die Rundpfeiler finden sich in ähnlicher Form in der Landshuter Heilig-Geist-Kirche wieder. Die Schlusssteine im Chorgewölbe zeigen Maria mit dem Kinde und den Heiligen Nikolaus sowie die Wappen der Stadt Landshut, des Klosters Seligenthal, des Herzogs Georg von Bayern-Landshut und seiner Gattin Jadwiga von Polen – also muss das Kirchengebäude nach deren Hochzeit 1475 entstanden sein. Die spätgotische Ausstattung sowie die spätere barocke und neugotische Ausstattung der Kirche sind größtenteils verlorengegangen. Heute ziert ein großes Kreuz des Bildhauers Christian Jorhan d. Ä. von 1779 den Hochaltar. Das bedeutendste Kunstwerk der Kirche in jedoch die lebensgroße Holzskulptur Christus in der Rast von ca. 1523, gefertigt vom Landshuter Bildschnitzer Hans Leinberger. An der Kirche entstanden beim Luftangriff auf den nahen Landshuter Hauptbahnhof am 19. März 1945 erhebliche Schäden. 1993 wurde festgestellt, dass die Kirche aufgrund von Fundamentschäden einsturzgefährdet ist. Die hölzernen Fundamentpfähle waren infolge der Regulierungsmaßnahmen der Isar im 20. Jahrhundert vermodert – ein „Schicksal“, das sich die Pfarrkirche mit anderen Landshuter Kirchen teilt. In aufwändigen Arbeiten wurden die Holzpfähle durch ein Betonfundament ersetzt. Während dieser Renovierungsmaßnahmen war die Kirche von 1993 bis 2001 nicht zugänglich. Quelle: Wikipedia

Zusatzinformationen

teilweise Barrierefrei
Parkplatz
offene Kirche